Am Samstag nach Pfingsten machte sich unter der Führung des “Ritters Wernher von Schmachtenberg“ eine zehnköpfige Truppe der SHG Blasenkrebs auf, die südöstlich von Darmstadt auf einem Bergsporn gelegene Burg Frankenstein zu erobern.
Auf der Südseite befinden sich eine starke Schildmauer und davor der zur Burg hin offene Pulverturm. Sollte der Feind ihn einnehmen, konnten die Eindringlinge von den Verteidigern unter Beschuss genommen werden.
Die Kernburg liegt hoch über einem stark abschüssigen Gelände und ist durch dicke Mauern, die einst mit Zinnen und Wehrgängen gekrönt waren, geschützt. Im Hof der Anlage waren der Brunnen und die Wohn- und Wirtschaftsgebäude.
Der Torturm, vor dem sich ein Graben mit einer Zugbrücke befand, war früher der Haupteingang zur eigentlichen Burg. Der Graben wurde zugeschüttet, aber im Torturm sind noch die Rollen und Aufschlagsteine der Zugbrücke zu erkennen.
Als die Frankensteiner zu Wohlstand gekommen waren, wurde eine ebenfalls gut befestigte Vorburg errichtet, von der nur noch die Kapelle erhalten ist.
Von den in der Höhe gelegenen Bereichen der Anlage, den Wehrgängen und den Türmen, konnte man nicht nur trefflich auf die Angreifer feuern, sondern man hat auch nach allen Seiten eine hervorragende Aussicht auf das gesamte Umland.
Die Burg Frankenstein blickt auf eine fast achthundertjährige, wechselhafte Geschichte zurück. Die Wehranlage wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und der derzeitige Zustand gibt einen Eindruck, wie sie vor ein paar hundert Jahren ausgesehen hatte.
Nachdem die Burg Frankenstein vom Landgrafen von Hessen-Darmstadt gekauft worden war, verfiel die Anlage. Man versuchte später mit teils fraglichem Erfolg, sie wieder zu restaurieren.
Nach der Besichtigung der Festung genossen wir die Angebote des Burgrestaurants und den herrlichen Blick über die Rheinebene.