1972 – 2022: 50 Jahre Selbsthilfe
Die Anlage eines Stomas – eines künstlichen Darmausganges oder einer künstlichen Harnableitung – ist für die betroffenen Menschen ein schwerwiegender Einschnitt in ihr Leben. Häufigste Ursache für eine Stomaanlage sind Darm- oder Blasenkrebs und entzündliche Erkrankungen des Darms. Seit ihrer Gründung hat es sich die Selbsthilfevereinigung Deutsche ILCO e.V. zur Aufgabe gemacht, den Betroffenen beizustehen, damit sie mit ihrer Krankheit oder mit einem Stoma selbstbestimmt leben können.
Die Idee einer deutschen Selbsthilfevereinigung für Stomaträger kam dem Chirurgen und späteren Mitbegründer Dr. Konrad Arnold während eines Aufenthaltes in England 1969/70: „In England fand ich bereits eine lleostomy Association und einen Colostomy Club vor. Mit beiden Vereinigungen nahm ich Kontakt auf und beobachtete sie bei der Arbeit im Hospital und bei den Meetings in und um London.“ Ganz nach diesem Vorbild wurde dann am 28.Januar 1972 die Deutsche ILCO von Stomaträgern und Dr. Arnold gegründet.
Die Aufgaben und Ziele sind damals wie heute gleich: Die Lebensqualität von (auch ehemaligen) Stomaträgern und von Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörigen zu verbessern, Betroffenen zu informieren und Hilfestellungen zu bieten und dafür im ständigen Austausch mit Ansprechpartnern aus Medizin, Forschung und Politik zu sein.
Im September findet eine Festveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum im Rahmen der ILCO-Tage (09. – 11.09.2022) in Mannheim statt.
Alle Informationen zum Jubiläum samt Interviews, Grußworten und Aktionen finden Sie auf dem Jubiläumsportal der Deutschen ILCO e. V. unter www.ilco-50jahre.org