Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN (ABNR) und die Deutsche Krebshilfe informieren über die Auswirkungen und Kosten des Rauchens für den Einzelnen, die Gemeinschaft und die Umwelt:
„Tabakkonsum kostet den Einzelnen, die Allgemeinheit und die Umwelt Erhebliches. Den höchsten Preis zahlen jedoch die Raucherinnen und Raucher selbst. Neben regelmäßigen Ausgaben für Tabakprodukte kostet das Rauchen ihre Gesundheit und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben. Etwa 121.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen des aktiven Rauchens. Dies entspricht bundesweit etwa jedem siebten Todesfall. Rauchen schädigt die Gesundheit auf vielfältige Weise: Es verursacht insbesondere Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenkrebs und viele andere Krebsarten, die alle tödlich enden können. Aber auch Passivrauchen gefährdet die Gesundheit. Trotz verbessertem Nichtraucherschutz sind viele Menschen bundesweit nach wie vor unfreiwillig Tabakrauch ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Kinder.
Neben den zahlreichen individuellen Belastungen zahlt auch die Allgemeinheit für das Rauchen einen hohen Preis: Die tabakbedingten Kosten betragen bundesweit jährlich knapp 80 Milliarden Euro – 25,4 Milliarden Euro entstehen dem Gesundheitssystem, 53,7 Milliarden Euro sind für Produktionsausfälle und Frühverrentungen zu veranschlagen. „Würde der Verkaufspreis einer Packung Zigaretten die Kosten für das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft berücksichtigen, müsste der Preis bei 11,30 Euro liegen“, betont Dr. Martina Pötschke-Langer, Vorsitzende des ABNR.
Nicht zuletzt verursachen Tabakanbau, -herstellung sowie die Entsorgung von Tabakprodukten massive ökologische Probleme und entsprechende Folgekos-ten. „Die Auswirkungen durch Urwald-Rodungen, Monokulturanbau, Überdün-gung und Pestizideinsatz belasten nicht nur die Menschen in den Anbauländern, sondern auch das weltweite Klima“, sagt Dr. Katrin Schaller, Stabstelle Krebs-prävention/WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle des Deutschen Krebsforschungszentrums. „Des Weiteren sind die Arbeitsbedingungen in den Tabakanbauländern hart: Kinderarbeit ist verbreitet und der Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter vor Pestiziden und Nikotin oft unzureichend“, so die Präventionsexpertin.
Zudem verursacht die Produktion und Entsorgung von Tabakprodukten weltweit enorme Abfallmengen: Schätzungsweise über zwei Millionen Tonnen fester Müll, 300.000 Tonnen nikotinhaltiger Abfall und etwa 200.000 Tonnen Chemieabfall. Zigaretten sind das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Zigaret-tenfilter sind überall in der Umwelt zu finden und enthalten giftige und krebser-zeugende Substanzen.
Die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten des Rauchens in Deutschland sind mit knapp 80 Mrd. Euro pro Jahr enorm. Durch Nichtrauchen wären sie komplett vermeidbar. Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN, in dem neben der Deutschen Krebshilfe weitere vierzehn bundesweit tätige Gesundheitsorganisationen vertreten sind, fordert daher konsequente Schritte, um den Tabakkonsum in Deutschland weiter einzudämmen. Dazu gehören: ein umfassendes Nichtraucherschutzgesetz durch eine bundeseinheitliche Regelung, ein Verbot der Tabakwerbung, ein Rauchverbot in Autos, wenn Minderjährige mitfahren, sowie deutliche Steuererhöhungen für Tabakprodukte.“
Quelle: Auszug aus der Pressemitteilung der Stiftung Deutsche Krebshilfe vom 23.05.2017