Beim zweiten Anlauf hat es geklappt. Nachdem unser erster Termin zum Besuch des Niederwalddenkmals auf Grund schlechter Wetterprognosen abgesagt wurde, trafen wir uns Mitte Juli im Darmstädter Hauptbahnhof. Über Mainz fuhren wir nach Rüdesheim.
Bevor wir an der Talstation die Gondelbahn bestiegen, liefen wir pflichtgemäß einmal durch die Drosselgasse. Die Bergfahrt über die Weinberge bescherte herrliche Ausblicke über das Rheintal.
Vor dem riesigen Monument des Niederwalddenkmals gab Werner Schmachtenberg einen kurzen Überblick über die Historie dieses eindrucksvollen Bauwerkes:
Nachdem Frankreich Preußen den Krieg erklärt hatte, besiegte eine deutsche Allianz die französischen Truppen. Aus einem Bund von Fürstentümern wurde in der Folge ein geeinter deutscher Nationalstaat, Wilhelm I. wurde zum Kaiser ernannt.
Zur Erinnerung an den Sieg über Frankreich wurde das Niederwalddenkmal errichtet. Genau an dieser Stelle, mit dem Blick auf das linke Rheinufer, das nunmehr wieder zu Deutschland gehörte. In den Stein des Sockels ward eingemeißelt, dass die Wacht am Rhein das deutsche Territorium für immer bewahren solle.
Es begann zu regnen und wir kehrten zum Mittagessen ein. Doch als wir abgespeist hatten, schien die Sonne.
Wir machten uns auf, um auf den Spuren von Brentano, Goethe und Beethoven durch den Landschaftspark Niederwald zu flanieren. Diese Waldlandschaft, die ein einfaches, naturverbundenes Leben vorstellen soll, war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom Grafen Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein zur Erbauung der Besucher angelegt worden. Hier findet man neben anderen Bauwerken eine Eremitage, ein Kohlenmeiler und eine Zaubergrotte.
Als wir ein paar Kilometer zurückgelegt hatten und nach einem weiteren, eindrucksvollen Blick in das Rheintal, gelangten wir an die Bergstation der Gondelbahn, mit der wir hinunter nach Assmannshausen fuhren.
Nach einer Kaffepause schipperten wir mit einem Linienschiff über Bingen zurück nach Rüdesheim. Und von dort brachte uns die Bahn wieder nach Darmstadt.